Gelebte Gemeinde-Partnerschaft: Besuch von Laura und Ingrid aus Kolumbien
Mehr als zwei Wochen waren Laura und Ingrid aus Bucaramanga bei uns in der Christuskirchgemeinde zu Gast. Ihr Besuch hat viele Menschen berührt. Das Bucaramanga-Team und die ganze Gemeinde haben sich um die beiden Gäste gekümmert. Anne Schwesinger war als eine der Übersetzerinnen dabei und berichtete im Kirchenvorstand von den Erlebnissen:
Oft bin ich in den vergangenen zwei Wochen gefragt worden, warum ich meinen Sommerurlaub genommen habe, um zwei Frauen aus Kolumbien zu begleiten, die in unserer Gemeinde zu Besuch waren. Ehrlich gesagt hat es sich für mich nicht wie Arbeit angefühlt. Sondern im Gegenteil: Das Übersetzen vom Deutschen ins Spanische, der Austausch, die Begegnungen in der Gemeinde haben ganz viel Energie gegeben! Diese tollen zwei Wochen mit Ingrid und Laura aus Kolumbien war nur möglich, weil das ganze Bucaramanga-Team und die ganze Gemeinde den Besuch unterstützt haben. Vielen Dank dafür, auch an den Kirchenvorstand!
Schon seit 22 Jahren unterstützen Familien aus unserer Gemeinde Patenkinder in Bucaramanga und wir sammeln Spenden für Gemeindeprojekte dort. Das ist definitiv gut und richtig. Aber so richtig lebendig wurde diese Hilfe erst durch die Begegnung mit den Menschen von dort, mit Ingrid und Laura. Sie haben uns wieder vor Augen geführt, wie wichtig die Hilfe dort ist. Die wenigen lutherischen Gemeinden in Kolumbien erhalten kein Geld von der Nationalen Lutherischen Kirche dort. Auch die Pfarrer erhalten kein Gehalt von der Kirche. Das heißt, sie müssen sich komplett selbst finanzieren. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, da die Gemeinden dort oft aus sehr armen Menschen bestehen, die kaum genügend Geld für sich, ihre Familien oder ihre Kinder haben.
Ingrid sagte beim Gemeindeabend in Adelsberg: „Eure Spenden helfen, in Kolumbien das Leben der Kinder zu verändern.“ Lasst euch das mal auf der Zunge zergehen: Wir schicken Geld hin und denken dann oft gar nicht mehr dran. Aber die Hilfe verändert dort das Leben der Menschen. Kinder schreiben in ihren Briefen, dass sie jeden Tag hier für uns beten. Jeden Tag! Und genauso gibt es dort Gemeindemitglieder, die jeden Tag für unsere Kirchen hier beten!
Der Besuch hat uns wieder vor Augen geführt, dass wir nicht nur diejenigen sind, die Materiell etwas geben. Sondern dass unsere Gemeinden viel stärker miteinander verbunden sind. Wir sind diejenigen, die den Kindern dort Hoffnung geben können. Wir sind diejenigen, die die Gemeindearbeit dort möglich machen können – für den Glauben, der der Hoffnung Tiefe gibt und der vielleicht irgendwann einmal Frieden bringen kann, in die Familien dort, in den Armenvierteln, den Städten und dem Land Kolumbien.