Unsere Beiträge zur Kulturhauptstadt 2025: Musik & Ausstellungen, Pilgern & Wandern, Arche & Apfelbäume
Bericht aus dem Ausschuss „Kulturhauptstadt“
Seit Juni 2022 trifft sich ein engagierter Kreis von „Kulturhauptstadtfreunden“, um gemeinsam zu überlegen, wie wir als Kirchgemeinde die Chancen dieses großen Ereignisses nutzen können und welche Aktionen für uns sinnvoll sind. Viele Ideen hat es gegeben, manches hat sich schnell als „Luftnummer“ erwiesen, etwa mit den Graffitikünstlern von „Rebel-Art“ eine Sprühaktion an der Kirche in Adelsberg zu veranstalten. Andere gute Gedanken konnten nicht weiter verfolgt werden, weil deren Umsetzung als zu aufwendig eingeschätzt wurden. So gab es die Idee, auf dem Friedhof in Reichenhain einen „Weg der Hoffnung“ anzulegen, um zu zeigen, wie der christliche Glaube Tod und Sterben versteht und welche Hoffnung uns angesichts der Vergänglichkeit trägt. Aber aufgeschoben bedeutet ja nicht aufgehoben.
Auch die Zusammenarbeit mit der Kulturkirche blieb nicht spannungsfrei, zu unklar waren oft die Aussagen, welche Projekte förderfähig sind und wie die Anträge gestellt werden müssen. Am Ende lief es darauf hinaus, dass die Kulturkirche ihre großen Vorhaben einbringt, für die wir werben und an denen wir uns in unterschiedlicher Weise beteiligen (siehe Beitrag zur Kulturkirche im letzten Gemeindebrief). Wer dazu mehr wissen möchte, findet ausführliche Informationen auf deren Internetseite (www.KulturKirche2025.de). Auch ein Newsletter kann über diese Seite abonniert werden.
Als Christuskirchgemeinde planen wir verschiedene Projekte und Veranstaltungen, mit denen wir das Anliegen der Kulturhauptstadt unterstützen wollen und die wir mit eigenen Kräften und unseren (finanziellen) Möglichkeiten bestreiten können. Gemäß dem Motto der Kulturhauptstadt „C the unseen“ wollen wir Unscheinbares sichtbar machen und Begegnungen unterschiedlichster Art fördern. Dazu arbeiten wir mit anderen Initiativen zusammen und versuchen so, die Botschaft des Glaubens transparent werden zu lassen. Manches, was unter dem Dach „Kulturhauptstadt“ im nächsten Jahr läuft, hätten wir auch sonst angeboten, andere Formate kommen neu hinzu.
Damit Sie eine Vorstellung davon bekommen, was geplant ist, und welche Termine Sie sich vormerken sollten, folgt hier ein kleiner Überblick von dem, was wir als Kirchgemeinde im Rahmen der Kulturhauptstadt vorgesehen haben:
Musikalische Veranstaltungen
Neben bekannten Formaten wie „Klangworte“ (nächster Termin am 15. November 2024; Termine für 2025 stehen noch nicht fest), Jazzgottesdienst (nächste Termine am 2. November 2024, 12. April und an einem weiteren Tag 2025), Konzert mit dem „Convivium musicum chemnicense“ und anschließendem Kantoreischmaus (Termin für 2025 steht noch nicht fest) freuen wir uns auf ein Orgelkonzert mit dem Augustusburger Kantor Pascal Kaufmann am 10. Mai an der Kleinolbersdorfer Orgel. Reichenhain wird sich sehr wahrscheinlich am Nachfolgeprojekt von „Nacht der Kirchen“ beteiligen, das im kommenden Jahr als „Tage der spirituellen Orte“ vom 20. bis 24. Mai angeboten wird. Ferner feiert unser Posaunenchor im kommenden Jahr mit einem Gottesdienst am 4. Mai sein 40-jähriges Bestehen.
Pilgern und Wandern
Als Stadt am Jakobsweg hat Chemnitz in der Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt“ das Pilgern entdeckt. Die Kulturkirche hat dieses Anliegen dankbar aufgegriffen. Da der Jakobsweg unser Gemeindegebiet in Euba tangiert, war es naheliegend, dieses Thema auch bei uns mit aufzugreifen. Schon seit 2023 laden wir zu einem jährlichen Pilgertag ein, im nächsten Jahr ist dieser für den 24. August vorgesehen. Ferner gibt es eine Initiative des Kirchenbezirkes, den Chemnitzer Rundweg zukünftig für Pilgerwanderungen zu nutzen und gemeinsam mit anderen Gemeinden Pilgertage zu gestalten. An diesem Vorhaben werden wir uns beteiligen, auch wenn die Umsetzung erst nach 2025 erfolgen wird.
Daneben sind wir als Kirchgemeinde in das Projekt „Höhenweg“ involviert, für das sich eine Arbeitsgruppe in den Stadtteilen Adelsberg, Reichenhain, Erfenschlag und Harthau engagiert. Die beiden Infotafeln zur Kirche in Adelsberg im Kirchwinkel und zur Kirche in Reichenhain an der Jägerschlößchenstraße sind im Rahmen dieser Aktion erstellt und finanziert worden. Der Höhenweg wird am Samstag, dem 14. September, um 09:00 Uhr mit einer kleinen Eröffnungsfeier vor dem Pfarrhaus in Adelsberg eingeweiht. Im Laufe des Tages gibt es an verschiedenen Stationen weitere Highlights zu erleben. Für 2025 sind am Höhenweg weitere Aktionen geplant, an denen wir uns als Kirchgemeinde beteiligen. Auch die Wanderungen auf dem „Lohse-Uhlig-Steig“ in Kleinolbersdorf und Altenhain unterstützen wird als Kirchgemeinde, immerhin ist die Kleinolbersdorfer Kirche eine „Lohse-Kirche“.
Die Pilgertour vom Pilgersonntag am 18. August bei Kleinolbersdorf gibt's hier
Ausstellungen und Themenabende
Vom 5. bis 21. Juni 2025 wird in der Reichenhainer Kirche eine Ausstellung zu sehen sein. Die Bilder dazu stammen von Frauen aus der JVA Reichenhain. Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit Frau Koch, der Kunsttherapeutin in der JVA, und Frau Pfn. Straßberger, der Seelsorgerin in der JVA, vorbereitet. Die Eröffnung mit Vernissage soll am 5. Juni 2025 in der Kirche in Reichenhain erfolgen. Geplant ist ferner am 18. Juni ein Gemeindeabend mit Pfn. Straßberger zum Thema „Blick hinter die Mauern – aus den Erfahrungen einer Gefängnisseelsorgerin“.
In Adelsberg laden wir am 4. April um 19:30 Uhr zu einem Gesprächsabend mit der Künstlerin Dagmar Ranft-Schinke ein. Thema des Abends wird sein: „Sich ein Bild machen - meine Gedanken zur Welt und zur Kunst“. Dagmar Ranft-Schinke war Mitglied der Künstlergruppe „Clara Mosch“ und ist als engagierte Pazifistin bekannt.
Glasarche-3 in Chemnitz und ein Arche-Beet in Adelsberg
Die Glasarche-3 ist eine circa 8 Meter lange Kunstinstallation aus Glas und Holz, sie steht symbolisch für die Zerbrechlichkeit der Natur, aber auch der Gesellschaft und des Menschen. Von Oktober 2024 bis Februar 2025 wird sie auf dem Theaterplatz zu sehen sein. Auf Anregung der Hans-Carl-von-Carlowitz-Gesellschaft und in Kooperation mit der Kulturkirche entstand die Idee, das Motiv der Arche aufzunehmen und an verschiedenen Orten sogenannte „Chemnitzer Arche-Beete“ zu gestalten, um damit Orte der Begegnung zu schaffen, mit denen auf die bedrohte Schöpfung und auf den Gedanken der Nachhaltigkeit aufmerksam gemacht werden soll. Dazu ist vorgesehen, vor der Kirche in Adelsberg eine symbolische Arche aufzustellen und dort verschiedene Aktionen anzubieten. Die Planungen dazu sind noch im Werden, federführend wird das Projekt vom Kinderhaus verantwortet.
Gelebte Nachbarschaft unterm Apfelbaum in Kleinolbersdorf
Ursprünglich war vorgesehen, quer durch Chemnitz 4000 Apfelbäume entlang einer Apfelbaumparade zu pflanzen. Diese Idee ließ sich nur schwer umsetzen, aber gepflanzt wird dennoch u.a. im Pfarrgarten von Kleinolbersdorf. Die Aktion soll am 5. November 2024 stattfinden und wird von den Kindern aus dem Schülertreff gemeinsam mit dem Schulhort umgesetzt. Wie dieser Tag im Einzelnen ablaufen wird, ist noch zu klären, aber der Termin für die Pflanzung steht schon fest.
Wir sind im Ausschuss „Kulturhauptstadt“ der Ansicht, mit vielfältigen Angeboten die Chancen der „Kulturhauptstadt“ für unsere Gemeinde zu nutzen und freuen uns auf die Begegnung mit Ihnen. (Pfarrer Daniel Förster)