Besuch aus Kolumbien: Ingrid und Laura zu Gast in unserer Gemeinde
Als hätten sie Aladins Wunderlampe bei sich gehabt: So beschrieben Laura Rodriguez und Ingrid Ruiz die zwei Wochen, die sie in unserer Christuskirchgemeinde verbracht haben. Die beiden Frauen arbeiten in unseren Partnergemeinden in Bucaramanga, Kolumbien mit den Kindern. Zum ersten Mal sind sie ins Ausland gereist – und gemeinsam haben wir hier eine Zeit voller kleiner Wunder erlebt, fassten die beiden beim Abschiedsgottesdienst zusammen.
Viele Menschen in der Christuskirchgemeinde hatten ihre Türen für die beiden geöffnet, ihre Grills angeworfen, aus ihrem Leben erzählt oder haben sie zu Ausflügen mitgenommen. So standen die Wartburg, Dresden, Prag, Berlin oder Chemnitz auf dem Programm. Und damit sind auch wir so reich beschenkt worden. Mit dem Staunen der beiden und ihrer Fröhlichkeit. Es war bereichernd, sich über die Situationen in den Gemeinden auszutauschen und aus den Leben der anderen zu erfahren. Dafür sind wir sehr dankbar.
Während der zwei Wochen haben wir erlebt, wie wichtig der persönliche Kontakt zwischen den Gemeinden ist. Viele Familien aus unserer Gemeinde unterstützen Patenkinder in Bucaramanga oder Projekte der Kirche dort. Mit der Hilfe können dort wirklich Leben verändert werden, machten die beiden deutlich. Ingrid berichtete beim Gemeindeabend zum Beispiel von einer Familie, die in einem Zimmer aus Plasteplanen lebt – als einzige Behausung. Noch am selben Abend wurden Spenden gesammelt. Auch wir sind wieder dankbar geworden, dass wir in so gesicherten Verhältnissen leben können, dass es uns möglich ist, abzugeben.
Anlass des Besuchs war eine Einladung der Sächsischen Landeskirche zur 2. Internationalen Partnerschaftstagung. Diese stand unter dem Thema "... dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung" (Jeremia 29,11). Eine Woche lang haben Laura und Ingrid zusammen mit den Adelsbergern Annette Albani, der Leiterin des Partnerschaftsprogramms, und Anne Schwesinger im St. Afra-Kloster in Meißen daran teilgenommen. Aus 16 Ländern waren über 100 Delegierte von Partnerschaftsprojekten da, um sich über Themen wie Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung auszutauschen. Bei Gesprächen mit Teilnehmern aus Kuba, Indien, Papua-Neuguinea, Annaberg oder Zwickau wurde deutlich, dass die evangelisch-lutherischen Kirchen weltweit teils vor ähnlichen Herausforderungen stehen, teils bereits Lösungsansätze entwickelt haben. Es war eine sehr bereichernde Zeit, mit gemeinsamen Gebeten, Ausflügen und einem tollen Kulturprogramm beim Begegnungsfest! Das Bucaramanga-Team unserer Gemeinde war für den Tag extra angereist, hatte sich in rote Röcke geworfen und zusammen mit den beiden Gästen einen Kolumbianischen Tanz aufgeführt!
Besonders interessant war es für die beiden Kolumbianerinnen, auch an unserem Gemeindeleben teilzuhaben: Beim Adelsberger Gemeindefest, beim Besuch im Kindergarten oder beim Schülertreff in Adelsberg und persönlichen Begegnungen mit Gemeindemitgliedern. Beim Gemeindeabend berichteten Laura und Ingrid aus erster Hand von der Situation der Kirchen und den Aktivitäten mit den Kindern in Bucaramanga. Die beiden Frauen erzählten auch von dem schwierigen Schicksal der vielen Kinder, deren Eltern nur schwer für die Schulkosten aufkommen können. Für fünf Kinder konnten bereits neue Paten gefunden werden! Für weitere Schulkinder und eine Studentin werden noch Paten gesucht.
Gedanken zum Besuch der beiden Kolumbianerinnen und der Bedeutung unserer Partnerschaft